
Gerichtsurteil:
Instagram zu Rekordstrafe verurteilt
Das soziale Netzwerk soll zu lax mit den Daten von Kindern umgehen. Nun wurde es in Irland zu einer Strafe von 405 Millionen Euro verurteilt. Der Mutterkonzern Meta gab bekannt, gegen das Urteil in Berufung gehen zu wollen.

Foto: Solen Feyissa/Unsplash
Es ist nicht das erste Mal, dass Meta wegen seiner laxen Datenschutzbestimmungen in der Kritik steht. Nun wurden jedoch Konsequenzen gezogen: Wie Reuters berichtet hat die irische Datenschutzbehörde eine Rekordstrafe in Höhe von 405 Millionen Euro wegen des Umgangs des sozialen Netzwerks mit Kinderdaten verhängt. Es ist die höchste Geldbuße, die die irische Datenschutzbehörde (DPC) bisher bestimmt hat.
"Wir haben unsere endgültige Entscheidung am vergangenen Freitag getroffen, und sie enthält eine Geldstrafe in Höhe von 405 Millionen Euro", sagte der Sprecher des irischen Datenschutzbeauftragten. Die vollständigen Details der Entscheidung sollen kommende Woche veröffentlicht werden.
Die Tochter des Internetriesen Meta hatte Jugendlichen im Alter von 13 bis 17 Jahren erlaubt, 'Business-Accounts' auf der Plattform zu betreiben. Dadurch waren Telefonnummern und E-Mail-Adressen der Teenager teils vorübergehend öffentlich. Zudem seien die Konten von Kindern standardmäßig auf 'öffentlich' gesetzt worden und mussten eigenständig auf 'privat' geschaltet werden. Dadurch waren ihre Social-Media-Inhalte von allen Nutzern einsehbar.
Das ist nicht die erste Strafe, die gegen den Konzern verhängt wurde. Im März hatte Irland wegen Datenschutzverstößen bereits eine Strafe in Höhe von 17 Millionen Euro gegen Meta verhängt. Im September vergangenen Jahres hatte Irland den Messengerdienst Whatsapp zur Zahlung von 225 Millionen Euro verpflichtet. Grundlage der Ermittlungen war die im Mai 2018 wirksam gewordene Datenschutzgrundverordnung, die Datenschutzbehörden unter anderem dazu ermächtigt, hohe Strafen für Verstöße gegen Datenschutzbestimmungen zu verhängen. Da Meta seinen europäischen Sitz in Irland hat, ist für die Verfolgung möglicher Verstöße die irische Behörde zuständig.
Der irische öffentlich-rechtliche Sender RTE zitierte einen Meta-Sprecher mit der Aussage, die Strafe beziehe sich auf Einstellungen, die Instagram bereits "vor über einem Jahr aktualisiert" habe. Das Unternehmen habe seither "zahlreiche neue Funktionen" hinzugefügt, die "für die Sicherheit von Teenagern und ihrer Informationen sorgen". Das Unternehmen plant deshalb, gegen das Urteil in Berufung zu gehen.
Wie funktioniert eigentlich Werbung auf Twitch? Einen schnellen Überblick über die Möglichkeiten für Werbung auf der Plattform für Gamer & Co. bietet die aktuelle Ausgabe des W&V Executive Briefing zum Thema.
Wir funktionieren Switch, KI im Marketing und Conversational Commerce? IM Podcast Trendhunter sind wir jeden Monat einem Marketingtrend auf der Spur. Hier entlang zum Trendhunter.
Du willst die schnelle News-Übersicht am Morgen? Starte mit dem W&V Morgenpost-Newsletter bestens informiert in den Tag. Melde dich hier an.