TechTäglich:
W&V-Test: Die 14 Geheimnisse des iPhone 14 (Teil 2)
Immer am Vormittag die wichtigsten Meldungen des Tages – das ist TechTäglich, die Technik-Kolumne von W&V. Heute mit dem zweiten Teil des iPhone-14-Tests und mit der Windows-98-Metro aus San Francisco.
W&V-Test: Die 14 Geheimnisse des iPhone 14 (Teil 2)
Seit letztem Freitag verkauft Apple drei neue iPhone-Modelle – das iPhone 14 (6,1 Zoll, ab 999 Euro), das 14 Pro (6,1 Zoll, ab 1.299 Euro) und das 14 Pro Max (6,7 Zoll, ab 1.449 Euro). Das Standard-Modell 14 Plus (6,7 Zoll, ab 1.149 Euro) folgt am 7. Oktober. W&V hat das 14 Pro und das 14 Pro Max bereits ausführlich getestet. Wir erklären die Unterschiede zum "normalen" iPhone 14 und zu den Vorgängern, verraten, was die neuen iPhones können – und geben Kaufempfehlungen. Die ersten sieben der 14 Kapitel sind seit gestern online, die zweite Hälfte folgt heute.
Bildschirme
Mit OLED, HDR und True-Tone-Anpassung ans aktuelle Umgebungslicht liefern die Displays aller vier neuen iPhones erstklassige Bilder. Auch Größen (6,1 und 6,7 Zoll) und Schärfen (458 und 460 ppi) sind praktisch identisch. Trotzdem hat Apple auch hier dem 14 Pro und Pro Max die aufwändigere, modernere Technik spendiert. Nur sie bieten superflüssige Bildraten von bis zu 120 Hz – während die Standardmodelle mit 60 Hz nicht mehr auf der Höhe der Zeit und der Android-Konkurrenz sind. Bei der maximalen Helligkeit hat das Pro mit 1.600 Nits gegenüber 1.200 Nits beim normalen 14er die Nase vorn. Bei Sonnenschein im Freien schaffen Pro und Pro Max sogar spektakuläre 2.000 Nits. Dafür hat Apple einen zweiten Lichtsensor auf der Rückseite eingebaut. Das sorgt in unserem Test für so perfekte Ablesbarkeit, wie sie wohl noch nie ein Smartphone bei Sonnenschein geboten hat. Allerdings schmilzt dann auch der Akkustand dahin wie Butter in der Sonne – und das iPhone läuft richtig heiß.
Immer an
Samsung bietet die Funktion schon lange. Und nun geht auch das Display der neuen Pro-iPhones nie mehr aus. Statt wie bisher schwarz zu werden, ist der Sperrbildschirm mit Uhrzeit und Widgets deutlich gedimmt im Ruhezustand immer zu sehen. Eine spektakuläre Neuheit ist das zwar nicht, und Android-Nutzer werden darüber nur müde lächeln. Aber Uhrzeit, Nachrichten oder Wetter am iPhone zu sehen, das am Schreibtisch liegt, ohne es einschalten zu müssen, ist ein praktisches Detail. Nutzer, die das nervt, oder die Akku sparen wollen, können "Always on" in den Einstellungen übrigens deaktivieren.
Akku
Apple verspricht – wie immer – etwas längere Laufzeiten als bei den Vorgängern. Beim Abspielen von Videos sollen es jetzt zwischen 20 Stunden (iPhone 14) und 29 Stunden (Pro Max) sein. Das große 14 Plus, das viel Platz für einen Akku bietet, dürfte bei alltäglicher Nutzung sogar die längsten Laufzeiten bieten, die es bei einem iPhone je gab. In der Praxis ist bei allen vier neuen iPhones am Abend aber wie gewohnt die Steckdose gefragt. In unserem W&V-Test saugt das 14 Pro den Akku sogar spürbar schneller leer als zuvor das 13 Pro. Das dürfte aber weniger an der Hardware liegen, und mehr am aktuell noch zu energiehungrigen iOS 16. Ein Prozentpunkt Verlust pro Stunde nachts im Flugmodus sind aber deutlich zu viel. Ebenfalls nicht gut: Das 14 Pro soll sich zwar in einer halben Stunde von 1 Prozent auf 50 Prozent laden lassen – aber nur mit einem 20-Watt-Netzteil, wie es Apple für 25 Euro extra verkauft. Ab Werk kommen alle neuen iPhones ohne Stecker. Und wer noch mit einem alten 5-Watt-Netzteil lädt, braucht Geduld.
Reparaturen
Hier haben ausnahmsweise Käufer der normalen neuen iPhones Grund zur Freude. Bei ihnen verbindet Apple die gläserne Rückseite nicht mehr fest mit dem Alu-Rahmen. Sie lässt sich bei einem Schaden also relativ einfach abnehmen. Und wenn ein Techniker ins Innere muss, muss nicht mehr der Bildschirm aufwändig entfernt werden. Das soll Reparaturen günstiger machen als bei den Vorgängern. Die Experten von iFixit sprechen von den weitreichendsten Veränderungen der iPhone-Konstruktion und vom reparaturfreundlichsten iPhone seit Jahren. 14 Pro und Pro Max profitieren davon aber nicht. Hier bleibt es wohl aus technischen Gründen bei der bisherigen Konstruktion.
Ebenfalls neu
Zwei neue Funktionen, die niemand wirklich ausprobieren will, sollen die Sicherheit der Besitzer aller vier neuen iPhones verbessern. Die Handys erkennen jetzt, wenn es offenbar zu einem Autounfall gekommen ist – und alarmieren automatisch Rettungskräfte, wenn der Nutzer nicht mehr reagiert. Dafür analysiert das iPhone nicht nur die plötzliche Verzögerung des Beschleunigungssensors, sondern auch typische Unfallgeräusche und die Luftdruckänderung beim Auslösen des Airbags. Der neue Satellitennotruf für Gegenden ohne Mobilfunkempfang startet im November zunächst in den USA und Kanada. Er könnte dann aber relativ schnell auch nach Deutschland kommen. Die notwendige Hardware ist auch in den europäischen iPhones bereits eingebaut.
Preise
Die wohl meistdiskutierte "Neuheit" am iPhone 14 sind die extrem hohen Europreise, die von 999 Euro fürs iPhone 14 mit kargen 128 GB Speicher bis zu 2.099 Euro fürs maximal ausgestattete 14 Pro Max mit 1 TB reichen. Nie zuvor waren iPhones so teuer. Das günstigste Pro Max legt beispielsweise um rund 16 Prozent zu. Zum Vergleich: Das Google Pixel 6 (Warentest-Note 1,9) gibt es schon um die 500 Euro, und das einfachere Pixel 6a sogar für 420 Euro. Apple wird endgültig zum Luxus – zumindest für alle, die dringend das neueste iPhone wollen.
Kaufempfehlung
Wer ein iPhone aus den letzten drei Jahren hat, etwa ab dem iPhone 11 von 2019, kann sich das Geld fürs iPhone 14 gut sparen. Hier liegen die Fortschritte eher im Detail. Besitzer noch älterer Modelle freuen sich dagegen über einen großen Sprung gerade bei Bildschirmen und Kameras. Wobei: Hier sind iPhone 12 und 13 erstklassige Alternativen, die viel Geld sparen. Sie verkauft Apple weiterhin ab 799 Euro. Und bei Drittanbietern klappt’s oft noch günstiger. Wiederaufbereitet und beinahe wie neu gibt es das iPhone 12 bei backmarket.de schon ab etwa 500 Euro. Und das Samsung Galaxy S21 FE für ebenfalls rund 500 Euro überzeugt bei Warentest mit der guten Note 2,0.
Das sind die Themen von TechTäglich am 20. September 2022:
Die Cookiekalypse hält die Branche in Atem. Besser, man hat eine gute First-Party-Data-Strategie. Wie man die entwickelt, lernst du im W&V Executive Briefing.
Kennst du eigentlich schon unser KI-Update? Einmal pro Woche die wichtigsten Veränderungen zu KI im Marketing. Einordnung, Strategie, News, direkt in dein Postfach.
Wie funktioniert eigentlich Tiktok? Einen schnellen und umfassenden Überblick gibt dir die aktuelle Ausgabe des W&V Executive Briefing zum Thema Tiktok.