Studie:
So konsumieren die Deutschen Inhalte auf Smart TVs
Eine Studie zeigt: Das lineare Fernsehen wird (noch) nicht durch Smart-TVs verdrängt. Auch wenn die Zuschauer damit einen einfachen Zugang zu Streaming-Diensten hätten, schalten sie lineare Inhalte nicht ab.
In Zeiten wie diesen kommt Home Entertainment wieder eine ganz neue Rolle zu. Kinos, Restaurants und Theater sind geschlossen, Unterhaltung spielt sich in den eigenen vier Wänden ab. Noch nie hatten Verbraucher so viele Möglichkeiten wie jetzt, was die Inhalte, aber auch die Übertragungswege von TV-Inhalten betrifft. Eine neue Studie von Comscore hat untersucht, was das heißt - und wie Verbraucher in Deutschland und Großbritannien Inhalte auf Smart-TVs konsumieren, die sowohl lineares Fernsehen als auch on-demand-Dienste ermöglichen. Was wird geguckt? Wann wird was bevorzugt? Durch die Analyse soll ein Einblick in die Parallelnutzung im Wohnzimmer möglich gemacht werden - um daraus Schlüsse für Werbungtreibende zu ziehen.
96 Prozent gucken lineares TV
Es zeigte sich: Der reine Konsum von on-demand Diensten wie Netflix & Co. ist immer noch die Minderheit. Die meisten Smart TV-Besitzer tendieren dazu, beide Inhalte, also on-demand und Linear-TV zu nutzen. Offenbar schließt sich die Nutzung aber gegenseitig nicht aus: Denn denjenigen Nutzer von Smart-TVS, die beide Dienste abonniert haben, verbringen auch die meiste Zeit vor dem TV-Gerät. Bei diesen "Dual-Viewern", wie Comscore sie nennt, macht das lineare Fernsehen sogar die Mehrheit der Sehdauer aus. 46 Prozent der Deutschen Smart-TV Besitzer nutzen sowohl lineares TV, als auch Streaming-Content, in Großbritannien sind es sogar 58 Prozent. Insgesamt sehen 96 Prozent der Smart-TV-Nutzer in Deutschland immer noch lineares Fernsehen. Das heißt für Werbungtreibende: Hier erreicht man offenbar immer noch die breite Masse. 50 Prozent der Besitzer von Smart TVs in Deutschland nutzen nur lineares TV und keine anderen Dienste.
Bei den Nutzern, die sowohl lineares TV, als auch andere Dienste nutzen, macht das lineare Fernsehen nach wie vor die längere Sehdauer aus. Obwohl die Mediennutzer den Zugang zu on-demand Inhalten hätten, schalten sie das lineare TV nicht ab. So hat das deutsche Smart-TV-Publikum im Januar 80 Prozent der Fernsehzeit mit linearen, 20 Prozent mit abrufbaren Inhalten verbracht. Aber, heißt es bei Comscore: Da immer mehr Plattformen entstehen und diese stark in neue Inhalte investieren, könnte sich diese Aufteilung ändern, da alle Kanäle schließlich um die Zeit des Publikums konkurrieren. Und die ist nun mal begrenzt.