
Hörtipp der Woche:
"Wirecard - 1,9 Mrd. Lügen": Brillanter Journalismus
Mit dem Spotify Original Podcast "Wirecard - 1,9 Milliarden Lügen" ist Spotify ein echter Coup gelungen. Doch die Qualität des Formats lässt vor allem die Süddeutsche Zeitung und ihre Arbeit erstrahlen.

Foto: Spotify/Screenshot
Für guten Journalismus schlägt mein Herz. Klar. Und wenn er dann noch als Podcast daher kommt, dann höre ich erst recht besonders aufmerksam hin. So geschehen auch bei der ersten Folge von "Wirecard - 1,9 Milliarden Lügen". Die Koproduktion der Süddeutschen Zeitung und Spotify ist ein herausragendes Beispiel dafür, wie spannende echte Geschichten sein können, und wie gut es funktionieren kann, wenn Journalist:innen zusammenkommen, die sauber und intensiv recherchieren, gute Geschichten erzählen und Bilder im Kopf lebendig werden lassen können.
Das Thema ist natürlich auch ein ganz besonderes: Der Wirecard-Skandal ist Wirtschaftskrimi und Spionagethriller und ein echtes True-Crime-Stück. Kein Wunder also, dass sich schon einige Medienhäuser und Produzent:innen an der Story, die bisher noch immer nicht aufgeklärt ist und nach wie vor viele Fragezeichen aufwirft, versucht haben. Und viele von ihnen auch nicht mal schlecht.
Journalismus wie er sein sollten
Doch der "Süddeutschen Zeitung" gelingt in Kombination mit Spotify ein echter Coup: Die Folgen sind klar strukturiert und behandeln immer einen Aspekt der Geschichte. Das macht es auch Nicht-Wirtschaftsexpert:innen leicht, den Verstrickungen zu folgen. Und zudem legt die "SZ" immer wieder offen, wie sie arbeitet und mit wem sie gesprochen hat. So findet es beispielsweise Erwähnung, dass die Zeitung bei wichtigen Akteur:innen um ein Statement gebeten hat, diese Anfrage aber nicht beantwortet wurde. Das alles zahlt auf die Marke "Süddeutsche Zeitung" ein und positioniert sie als Zeitung, der an glaubwürdigem Qualitätsjournalismus wirklich gelegen ist.
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Dieses saubere journalistische Arbeiten mag für Hörer:innen, die nicht vom Fach sind, nicht relevant erschienen. Es zeigt aber, dass der "SZ" nicht nur an einer schnellen und reißerischen Geschichte gelegen ist. Vielmehr trägt das Medium alle bisherigen Ergebnisse ordentlich zusammen und präsentiert sie - oft auch unvollständig. Das macht die Wirecard-Geschichte nicht weniger spannend. Aber den Hörgenuss und vor allem das Verständnis der Zusammenhänge größer und besser.