Musk hatte die Milliardeninvestition in der Nähe von Berlin im November 2019 angekündigt und im Februar 2020 mit dem Bau begonnen. Tesla verließ sich dabei zunächst auf vorzeitige Zulassungen des Landes Brandenburg. Ursprünglich wollte Musk schon ab Mitte 2021 in Grünheide produzieren. Die Genehmigung dauerte länger als geplant, unter anderem weil Tesla eine Batteriefabrik erst nachträglich anmeldete. Diese ist noch im Bau. 

Mehr als 3000 Arbeitsplätze

Die endgültige Genehmigung für die Anlage - Tesla spricht von Produktionseinheiten auf einer Gesamtfläche von über 227 000 Quadratmetern und Investitionen in einstelliger Milliardenhöhe – kam erst vor rund zwei Wochen, als bereits der Probebetrieb lief. Auflagen versuchte Tesla rasch abzuarbeiten. Nach Konzernangaben sind in Grünheide bereits mehr als 3000 Menschen tätig. Nach weiteren Mitarbeitern in Dutzenden Sparten wird gesucht.

Grünen-Politiker Habeck sagte: "Diese kurze Zeit des Fabrikbaus kann natürlich ein bisschen auch eine Maßgabe sein für Tesla-Tempo auch in anderen Bereichen." Musks Vorgehen lobte er als "eine andere Unternehmens-Wagemut-Kultur". Der Ostbeauftragte der Bundesregierung, Carsten Schneider, jubelte auf Twitter: "Im Osten geht was!" Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke sprach im Deutschlandfunk von einer positiven Wirkung für ganz Ostdeutschland. Landeswirtschaftsminister Jörg Steinbach zeigte sich im RBB-Inforadio stolz, dass Brandenburg allen "ein Schnippchen geschlagen" habe. Beide Politiker wiesen Umweltbedenken zurück.

Einstiegspreis liegt bei 63990 Euro

Produziert wird in Grünheide zunächst das Model Y Performance, ein etwa zwei Tonnen schwerer Mittelklassewagen mit einer offiziellen Reichweite von gut 500 Kilometern. Den Einstiegspreis gibt das Unternehmen mit 63 990 Euro an. Die neue Fabrik setzt deutsche Hersteller unter Druck. Auch sie setzen aber inzwischen stark auf Elektroautos und haben vergleichbare Modelle am Start.

Der Bundesverband der Deutschen Industrie lobte die vergleichsweise schnelle Umsetzung des Projekts. "Das Tempo bei Tesla muss als Vorbild für Investitionsprojekte in Deutschland dienen", sagte BDI-Präsident Siegfried Russwurm der Deutschen Presse-Agentur. Die intensive Unterstützung durch die Landesregierung habe das Verfahren erheblich beschleunigt. Deutsche Unternehmen wünschten sich ähnlichen Rückhalt für jedes Genehmigungsverfahren. Auch die IG Metall begrüßte den Start der Tesla-Fabrik. Mit den Arbeitsbedingungen hinke Tesla allerdings im innerdeutschen Vergleich hinterher, sagte Bezirksleiterin Birgit Dietze. (dpa/st)


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Autor: W&V Redaktion

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