Technik-Kolumne:
TechTäglich: Alexa geht mit Brahms ins Bett
Vor dem Mittagessen die wichtigsten Meldungen des Tages – das ist TechTäglich, die Technik-Kolumne von W&V. Heute mit dem geplanten smarten Gadget von Amazon und Minecraft Earth wird zum Corona-Opfer.

Foto: W&V
Alexa geht mit Brahms ins Bett
Unter dem Codenamen "Brahms" arbeitet Amazon an einem neuen smarten Gadget, berichtet das Portal BusinessInsider. Dazu sei in Seattle extra ein neues Team gegründet worden, das das Produkt im vergangenen Jahr erdacht und entwickelt habe. Das Gerät soll Käufern dabei helfen, besser zu schlafen. Natürlich wird es sich ins Alexa-Ökosystem einbinden lassen. Auch Schlaf-Tracking-Features sollen integriert werden. Statt auf eine Verkabelung soll das "Brahms" auf mmWave-Radar-Sensoren setzen, um den Schlaf und die Atmung, speziell die Erkennung von Schlafapnoe, zu überwachen.
Ein ähnliches Konzept hatte OnePlus kürzlich gezeigt, aber die Marktreife dementiert. Die Daten von "Brahms" werden auf von einer Companion-Smartphone-App angezeigt und analysiert. Amazon hat keine Angaben zu einem möglichen Verkaufsstart gemacht. Der Konzern hat in den USA in der "Brahms"-Kategorie bereits das smarte Wearable Halo auf den Markt gebracht, aber auch zu diesem Gerät bisher keinen Deutschland-Start avisiert.
Update-Fail zerlegt Xiaomi Mi A3
Das beliebte Xiaomi-Budget-Smartphone Mi A3 kämpft mit einem Totalausfall – vorausgesetzt, Besitzer laden das von Xiaomi selbst veröffentlichte Android-11-Update. Den Fail schildern User eindrücklich im Netz: Ist der Patch installiert, ist das Smartphone nicht mehr funktionsfähig. Weder ist das Aufladen noch das Einschalten möglich. Besitzer, die in den Recovery-Modus wechseln wollen, stehen ebenfalls auf dem Schlauch. Er ist nicht erreichbar. Dumm nur, dass auch Xiaomi keinen schnellen Workaround parat hat.
Der Konzern erklärte, man warne vor der Installation, arbeite derzeit aber noch an einem Update. Betroffenen, die dringend ein Handy benötigen, bleibt damit bis auf Weiteres nur ein Neukauf. Noch schlechter: Laut Heise ist der deutsche Xiaomi-Support komplett überfordert, da es im ganzen Land nur ein einziges Service-Center des chinesischen Anbieters gibt und defekte Geräte somit erst umständlich eingesendet werden müssen.
Corona-Opfer Minecraft Earth
Die Entwickler von Mojang haben angekündigt, Minecraft Earth einstellen zu wollen. Das AR-Spiel funktioniert nach einem ähnlichen Prinzip wie die Erfolgsgeschichte Pokémon GO. Da das Game auf Bewegung und Zusammenarbeit basiert, war die Spielbarkeit im Corona-Jahr stark eingeschränkt. Aus diesem Grund haben sich die Macher entschlossen, das Spiel am 30. Juni abzuschalten. Bis dahin kann weiterhin gespielt werden. In-App-Käufe wurden deaktiviert.
Nutzer, die einen In-App-Kauf getätigt haben, erhalten als kleine Wiedergutmachung kostenlos die PC-Version von Minecraft. Außerdem kann die bisher nicht verwendete digitale Währung gegen Inhalte im klassischen Minecraft eingetauscht werden. Unterdessen erklärte Mojang im hauseigenen Blog: "Euer Feedback und Eure Kreationen haben dieses Spiel auf ein völlig anderes Niveau gebracht, von den regulären Build-Herausforderungen bis zu den unglaublichen Builds, die in den sozialen Medien geteilt wurden. Wir sind unendlich dankbar für das erstaunliche Talent in der Minecraft-Community. Dies war keine leichte Entscheidung und wir tun alles, um sicherzustellen, dass Minecraft Earth bis zum Ende optimal genutzt werden kann."
Lockdown: 15-km-Radius per App eingrenzen
Die Bundesregierung und die Länderchefs haben die Lockdown-Maßnahmen bis 31. Januar noch einmal verschärft. Neu hinzugekommen ist der Bewegungsradius von 15 Kilometern um den Wohnort. Er betrifft Corona-Hotspots bzw. Kreise, in denen sich innerhalb von 7 Tagen mehr als 200 Menschen pro 100.000 Einwohner neu infiziert haben. Viele Menschen fragen sich gerade: Wo enden die 15 km? Mit Google Maps ist es möglich, den persönlichen Radius auf der Karte einzuzeichnen.
So funktioniert es im Browser: Zunächst wird Calcmaps aufgerufen. Im Anschluss wird die Option "Radius auf Karte messen" gewählt. Danach ist nur noch die Adresse in die Suche einzugeben. Nach dem Klick auf "Zeichne einen Kreis" wird mit der Maus ein Radius um den ausgewählten Ort gezogen. Danach "Radius KM" auswählen und 15 Kilometer aktivieren. Über "Kreis bearbeiten" wird das Zentrum (wenn nötig) angepasst. Auch auf dem Smartphone lässt sich der 15-km-Radius eingrenzen: iOS-User laden dazu die App Radius auf Karte (gratis oder Vollversion mit Freischaltung aller Funktion für 5,49 Euro) und folgen den Anweisungen. Android-Nutzer erstellen den Radius über die Anwendung Location Radius (kostenlos, werbefinanziert).
Deutsche Bahn verbessert Navigator-App
Eine iPad- bzw. Universal-Version fehlt zwar immer noch, doch mit dem neuen Update seiner iPhone-App DB Navigator bringt sich die Deutsche Bahn zum Jahresstart aufs richtige Gleis. Neben Design-Anpassungen hat der Konzern für Vielreisende seinen "Sparpreis-Finder" verbessert. Er zeigt jetzt die besten Preise für Hin- und Rückfahrt an. Wer als Businesskunde mit der Bahn reist, kann nun bis zu fünf Kreditkarten in seinem Account hinterlegen. Mit dem Verkehrsverbund Süd-Niedersachsen wird ab 21. Januar zudem das Angebot ergänzt, Tickets für den öffentlichen Nahverkehr aus der Anwendung heraus zu buchen. Alle genannten Verbesserungen finden sich auch im aktuellen Update der Android-Version. Wer einen Vorgeschmack auf künftige Änderungen bekommen möchte, kann die Beta-Version von DB Navigator aus dem Google Play Store laden. iOS-User müssen sich über Apples TestFlight-App für die iOS-Beta registrieren.
Damit wünsche ich einen bahnbrechenden Tag. Bis morgen bei TechTäglich. Dann ist hier wieder mein Kollege Jörg Heinrich am Zug.