
Nach Drohungen:
Ströer nimmt keine politische Werbung mehr an
Nach Diffamierungen, Boykottaufrufen, Drohungen und mehr nimmt Ströer ab sofort keine Aufträge für parteipolitische Werbung mehr an. Das gab der Außenwerber gerade in einer Pressemitteilung bekannt.

Foto: #GrünerMist Screenshot
Ab sofort nimmt der Kölner Außenwerber Ströer keine Aufträge für parteipolitische Werbung mehr an. Damit reagiert das Unternehmen auf Diffamierungen, Boykottaufrufe, Drohungen und Sachbeschädigungen im Zusammenhang mit Kampagnen wie bundestag-nazifrei.de oder #GrünerMist, die auf Werbeflächen von Ströer geschaltet wurden. Laut einer aktuellen Pressemeldung des Unternehmens kam es aus verschiedenen politischen und gesellschaftlichen Richtungen zu persönlichen Anfeindungen und Drohungen in Richtung der Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen, zu Boykottaufrufen gegen Ströer und zu Sachbeschädigungen von Firmeneigentum.
Darüber hinaus sah sich Ströer durch eine Anfrage eines Rechercheverbunds unzutreffend politisch in die Nähe der AFD gedrängt. Die 15 Fragen, die Ströer zur Beantwortung geschickt wurden, hätten diese eindeutige Zielrichtung gehabt. Damit sei, so das Unternehmen in der Pressemitteilung, die "Grenze des Hinnehmbaren endgültig überschritten".
Sämtliche Plakate ausgehängt
Weiterhin heißt es dort, das Unternehmen könne auf dieser Basis seinen Beitrag zur politischen Meinungsbildung nicht mehr gewährleisten und ziehe sich daher vollständig aus der parteipolitischen Kommunikation zurück. Ströer sei als Vermarkter von Plakatflächen nicht für die jeweiligen Inhalte und Gestaltung der Werbung verantwortlich. "Als neutraler Dienstleister wurden bislang alle Aufträge auch im Bereich der parteipolitischen Werbung ausgeführt, soweit keine rechtswidrigen Inhalte vorliegen – auch dann, wenn sie nicht mit den politischen Auffassungen der Entscheidungsträger von Ströer übereinstimmen," so das Unternehmen.
Aufgrund der Verpflichtung zur Neutralität wurden sämtliche Plakate ausgehängt, die rechtlich zulässig sind. Eine inhaltliche Zensur wurde und werde nicht ausgeübt.