Solidarität mit Streikenden :
Social-Media-User legen Job-Site von Kellogg lahm
Social-Media-User starteten einen derartigen Ansturm auf die Bewerbungs-Seite von Kellogg, dass die Website lahmgelegt wurde. Dahinter steckt jedoch keine besonders begehrte Position, sondern eine Protest-Aktion.
Foto: Shutterstock/JHVEPhoto
Auf Reddit wurde ein großer Aufruf gestartet, sich bei dem Frühstücksflocken-Hersteller Kellogg zu bewerben. Ein Nutzer informierte auf dem Reddit-Forum r/antiwork darüber, dass das Unternehmen derzeit Mitarbeiter:innen sucht und postete sogleich Links zu den Seiten, auf denen man sich für die jeweiligen Stellen bewerben kann.
Der Grund hierfür war jedoch nicht, Kellogg als Arbeitgeber zu promoten, sondern vielmehr zu verhindern, dass diese Stellen tatsächlich besetzt werden können. Denn die 1400 neuen Leute, die Kellogg an vier US-Standorten einstellen will, sollen streikende Kolleg:innen ersetzen.
Kellogg kündigte offen an, die Streikenden ersetzen zu wollen
Seit Oktober streiken viele gewerkschaftszugehörige Kellogg-Beschäftigte für bessere Löhne und Arbeitsbedingungen. Wie “Vice” berichtet, hatte Kellogg Gehälter und Zusatzleistungen gekürzt und seiner Belegschaft zugleich vermehrt Überstunden aufgezwungen.
Da die Verhandlungen der Gewerkschaft mit der Führungsriege keinen Erfolg hatten, wurde ein Streik organisiert. In der vergangenen Woche kündigte Kellogg schließlich an, streikendes Personal dauerhaft ersetzen zu wollen.
Online-Protest legt Kellogg-Website lahm
Aus Solidarität mit jenen Streikenden, die um ihren Job bangen müssen, mobilisierten sich Social-Media-Nutzer auf Reddit: “Es wird Zeit, ihre Bewerbungs-Leitung zu verstopfen”, hieß es auf r/antiwork. Auch auf TikTok machte der Aufruf schließlich die Runde: TikToker Sean Black programmierte eine Software, mit dem man die Online-Bewerbung automatisch ausfüllen konnte und erklärte auf seiner Seite, wie man sie nutzen konnte.
Die Aktion hatte Erfolg: Kellogg’s Website brach unter dem Ansturm an Fake-Bewerbungen vorübergehend zusammen. Reddit zufolge bemüht sich das Unternehmen redlich, die Spam-Bewerbungen abzuwehren, doch die Nutzer wollen nicht lockerlassen. Da automatisierte Bewerbungsschreiben mittlerweile gefiltert werden, lautet der Aufruf nun: “Wir können sie immer noch durch gemeinsames, manuelles Handeln stürmen.”
Ob sich Kellogg dem Druck des wachsenden Medien-Interesses beugen wird, muss sich zeigen. Der Präsident der Gewerkschaft BCTGM, die den Streik organisiert hatte, Dan Osborn, zeigte sich jedoch begeistert von der Solidarität, die den Mitarbeiter:innen gezeigt wird. “Die Menschen nehmen sich die Zeit, um uns auf jede erdenkliche Weise zu unterstützen, und das zeigt, dass die Menschen hinter uns und unserer Sache stehen”, sagte er CBS.
