
Facebook Papers:
Patagonia-CEO ruft zum Facebook-Boykott auf
Nach den Enthüllungen der Facebook-Papers ruft Patagonia-Chef Ryan Gellert Unternehmen dazu auf, sich der Marke anzuschließen und Facebook per Boykott dazu zu drängen, seine Plattformen zu verbessern.

Foto: Patagonia
Vielleicht hofft Mark Zuckerberg, dass der Trubel um sein Metaverse von den Schlagzeilen ablenkt, die Facebook in ein schlechtes Licht rücken. In den so genannten "Facebook Papers" werden immer neue Details über das Innenleben des Konzerns veröffentlicht. Im Zuge dessen verdeutlicht Patagonia-CEO Ryan Gellert noch einmal, warum sich die Marke im vergangenen Jahr von der Plattform zurückgezogen hat. Und er fordert andere Unternehmen dazu auf, es ihm gleich zu tun.
"Wir glauben, dass Facebook eine Verantwortung hat, sicherzustellen, dass seine Produkte keinen Schaden anrichten, und bis sie das tun, wird Patagonia weiterhin Werbung zurückhalten", sagte Gellert in einer Erklärung gegenüber CNN. "Wir ermutigen andere Unternehmen, sich uns anzuschließen und Facebook dazu zu drängen, den Menschen und dem Planeten Vorrang vor dem Profit zu geben."
Im Sommer 2020 reihte sich Patagonia in eine Liste von Unternehmen ein, die im Rahmen eines Werbeboykotts Anzeigen von Facebook-Plattformen zurückzogen. "Patagonia hat im Juni 2020 alle bezahlte Werbung auf Facebook-Plattformen gestoppt, weil sie Hassreden und Fehlinformationen über den Klimawandel und unsere Demokratie verbreiten. Auch 16 Monate später halten wir an diesem Boykott fest", sagte Gellert.
Die "Facebook Papers" wurden von Whistleblowerin Frances Haugen zur Verfügung gestellt, deren Inhalte von US-Medien veröffentlicht wurden. CNN hatte darüber berichtet, wie koordinierte Gruppen auf Facebook Hass und Gewalt säen, unter anderem vor dem Sturm auf das Kapitol am 6. Januar 2021.
Gellert zeigte sich besorgt über die Enthüllungen: "Die internen Facebook-Dokumente, die in den letzten Wochen veröffentlicht wurden, haben unglaublich deutlich gemacht, dass sie den irreparablen Schaden kennen, den ihr Mangel an Verantwortungsbewusstsein ihren drei Milliarden Nutzern zufügt, und die zersetzenden Auswirkungen, die das auf die Gesellschaft hat", sagte Gellert. Facebook habe es wiederholt versäumt, etwas dagegen zu unternehmen.