
PR-Bild-Award:
PR-Bild-Award geht an #TheOtherVulva
Mit dem Foto #TheOtherVulva gewinnt Plan International den PR-Bild Award 2021. Das Motiv soll auf die Folgen der vielerorts immer noch praktizierten Genitalverstümmelung aufmerksam machen.

Foto: obs/news aktuell/Sarah Fürstenberg/Plan International
Bereits zum 16. Mal vergab die dpa-Tochter "news aktuell" den PR-Bild Award für herausragende Fotografien von Unternehmen, Organisationen und PR-Agenturen. Gewonnen hat 2021 #TheOtherVulva, das Aufmacherbild einer gemeinsame Kampagne von Plan International und dem Verein "NALA - Bildung statt Beschneidung". Das Bild setzte sich gegen rund 500 Bewerbungen durch und belegt den ersten Platz in der Kategorie Storys & Kampagnen. Das Motiv einer zugenähten Grapefruit stammt aus dem für die Kampagne produzierten Kurzvideo von Sarah Fürstenberg.
Bildung statt Beschneidung
"Das Bild von Plan International hat mich mitten ins Herz getroffen. Es tut mir fast körperlich weh, es zu betrachten, gleichzeitig entwickelt es eine unglaubliche Anziehungskraft. Es zeigt, was nicht gezeigt werden darf - und das mit einem einfachen und deshalb umso genialeren Gegenstand wie der Grapefruit. Auf diese Weise hat es zu 100 Prozent seinen Zweck erfüllt: Es macht die Schmerzen von beschnittenen Mädchen und Frauen spürbar nachvollziehbar, ohne sie jedoch vorzuführen", so news-aktuell-Geschäftsführerin und Initiatorin des Branchenpreises Edith Stier-Thompson zum Siegerfoto.
Kathrin Hartkopf, Sprecherin der Geschäftsführung von Plan International Deutschland, ist dankbar für die Auszeichnung und hofft, viel Aufmerksamkeit für das Thema Genitalverstümmelung zu bekommen. Aufklärung ist hier besonders wichtig: "Wir freuen uns sehr über die Auszeichnung. Mit dem Bild #TheOtherVulva haben wir gemeinsam mit der Urheberin und Filmerin Sarah Fürstenberg sowie NALA - Bildung statt Beschneidung auf die immer noch in vielen Ländern verbreitete Tradition der Genitalverstümmelung aufmerksam gemacht. Weltweit sind mehr als 200 Millionen Mädchen und Frauen davon betroffen. Allein in Deutschland leben Schätzungen zufolge fast 75.000 Betroffene, über 20.000 Mädchen gelten als gefährdet. Eine schwere Menschenrechtsverletzung - mit gravierenden Folgen für die Mädchen und Frauen. Nur durch Aufklärung und Respekt gegenüber anderen Kulturen kann es gelingen, bei den Menschen einen Bewusstseinswandel anzustoßen. Auch hier bei uns in Deutschland. Unsere Kampagne 'Gemeinsam gegen weibliche Genitalverstümmelung' soll dazu beitragen, die Schmerzen der Frauen nachzuvollziehen, ohne die praktizierenden Gemeinden zu verurteilen oder gar Ressentiments zu schüren", sagt Hartkopf.
Gewinnerbilder im Videostream
Die Gewinnerbilder des PR-Bild-Award wurden in diesem Jahr wieder per Videostream bekannt gegeben. Durch die digitale Preisverleihung führte der Performance-Künstler und Journalist Michel Abdollahi. Er verkündete in dem 30-minütigen Video die jeweils ersten drei Plätze in den Kategorien Lifestyle, NGO-Foto, Portrait, Reisen, Social-Media-Foto und Storys & Kampagnen sowie das jeweils beste PR-Bild des Jahres aus Deutschland, Österreich und der Schweiz.
Für die Schweiz gewann in diesem Jahr das Bild "Passwang, Nebelwelle", eingereicht von Schweiz Tourismus und fotografiert von Jan Geerk:
Das beste PR-Bild des Jahres aus Österreich ist das Foto "Freiheit" von Josipovic Photography, eingereicht für das Landestheater in Linz. Fotografiert hat es Robert Josipovic. Alle Gewinnerbilder sind auf der PR-Bild-Award-Website veröffentlicht.
"Ohne die Pandemie-Erfahrungen der vergangenen zwei Jahre hätte es viele der Shortlist-Bilder 2021 nicht gegeben. Möglicherweise hätten wir auch nicht die unglaubliche Zahl von 28.000 Abstimmungen erhalten - ein neuer Rekord in der Geschichte des PR-Bild Award", sagt Stier-Thompson.
"Viele der prämierten Fotos sprechen eine ungefilterte, teils dokumentarische Sprache und regen noch mehr als in den vergangenen Jahren zum Nachdenken an. Sie wecken traurige, aber auch heitere Gefühle in uns und lassen uns auf keinen Fall kalt. Kurz: Sie erzählen immer eine Geschichte und beweisen, dass visuelles Storytelling heute einen festen Platz in jeder professionellen Kommunikation haben muss."