
Exotenleder:
LVMH und Gucci: Peta deckt erneut Tierquälerei auf
Bei lebendigem Leib gehäutet und mit Hammern geschlagen: Peta Asien hat erneut bei mehreren Zulieferern von LVMH und Gucci barbarische Methoden zur Gewinnung von Exotenleder dokumentiert.
Wie üblich, wenn Peta Recherchen veröffentlicht, sind die Bilder schockierend. Diesmal geht es um Zulieferer-Schlachthöfe der Luxusmarken LVMH und Gucci.
In Betrieben, die LVMH – Mutterkonzern von Louis Vuitton, Dior und Celine – beliefern, schlugen Angestellte Pythons mehrfach auf den Kopf. Anschließend hängten sie die Tiere auf, steckten ihnen Schläuche in ihre Hälse oder Kloaken und pumpten sie mit Wasser voll, um ihre Häute leichter ablösen zu können. Die Schlangen wurden ausgeweidet, während sie aller Wahrscheinlichkeit nach noch bei Bewusstsein waren. Der Reptilienexperte Dr. Clifford Warwick kam nach Betrachtung der Aufnahmen zum Schluss, dass das Vorgehen der Arbeiter vermutlich nicht zur Bewusstlosigkeit oder zum Tod der Tiere führte, sondern ihnen stattdessen wahrscheinlich starke Schmerzen und größten Stress zufügte.
"Tierquälerei hinter jeder Handtasche"
In einem Schlachthof, der die Kering-Marke Gucci beliefert, tauchten Angestellte Echsen, die bei vollem Bewusstsein waren und versuchten, sich zu wehren, in Wasserkübel und köpften sie anschließend. Aufgrund ihrer besonderen Physiologie sterben Echsen durch eine Enthauptung nicht sofort. Ihr Gehirn kann noch über 30 Minuten lang bei Bewusstsein bleiben und Schmerzen wahrnehmen, sagt Peta. In dem dazu veröffentlichten Video sind zwei Szenen zu sehen, in denen sich der Kopf der Echsen nach ihrer Enthauptung noch bewegt.
"Diese Tierquälerei steckt hinter jeder Handtasche, jeder Geldbörse, jedem Gürtel und jedem anderen Modeaccessoire aus Echsenleder, das Gucci verkauft", sagt die Tierschutzorganisation auf ihrer Webseite.
Peta fordert LVMH auf, den Verkauf von Exotenleder einzustellen
"Solange LVMH und Gucci noch Produkte von Tieren verkaufen, die geschlagen, aufgeschlitzt und zerteilt wurden, während sie wahrscheinlich noch am Leben waren, stehen die Unternehmen auf der falschen Seite der Geschichte", so Tracy Reiman, Executive Vice President bei Peta USA. "Peta fordert die Unternehmen auf, nicht mehr länger aus dem Leid von Pythons und Echsen zu profitieren und den Verkauf von Exotenleder endlich einzustellen."
Nicht die erste Recherche in der LVMH-Zulieferkette
Mit der aktuellen Recherche aus indonesischen Betrieben decken Peta-Partnerorganisationen nicht zum ersten Mal Tierquälerei in der Zulieferkette von LVMH auf. Auch ein Augenzeugenbericht von PETA Asien aus vietnamesischen Krokodilfarmen brachte bereits ähnlich grausame Aufnahmen ans Licht der Öffentlichkeit. In den Farmen, die das Unternehmen mit Tierhäuten belieferten, werden Tausende Reptilien in dreckigen Betongruben gehalten, von denen manche kleiner sind als die Tiere selbst.
Und auch für die bekannten Louis-Vuitton-Taschen aus Straußenleder mit ihrer charakteristisch genoppten Struktur scheinen die Tiere großes Leid zu erfahren, wie Aufnahmen von PETA USA belegen. Die Strauße werden rund ein Jahr lang in kahlen Pferchen gehalten, bevor sie im Schlachthof getötet werden. Wie die Recherche aufdeckte, werden sie hierzu gewaltsam fixiert, mit dem Kopf nach unten gedreht und per Elektroschock betäubt, bevor ihnen vor den Augen ihrer Artgenossen die Kehle durchgeschnitten wird.