
Nach der Flutkatastrophe:
Kritik am WDR: Programm trotz Flut nicht unterbrochen
Der WDR steht nach der Flutkatastrophe in der Kritik: Der Sender hatte sein Nachtprogramm im Fernsehen und auf der Hauptwelle WDR2 trotz sich zuspitzender Lage in Wuppertal und anderen Orten nicht unterbrochen.

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In den sozialen Netzwerken mehrten sich am Donnerstag deshalb Vorwürfe in Richtung des öffentlich-rechtlichen Senders. Der Mediendienst dwdl.de sprach gar von "unterlassener Hilfeleistung".
dwdl-Chefredakteur Thomas Lückerath schrieb: "Wenn der finanziell großzügig ausgestattete öffentlich-rechtliche Rundfunk wie hier im Falle des WDR es in akuten Krisensituationen nicht schafft, ein verlässliches Informationsangebot für das Sendegebiet zu liefern, was wohl unbestritten zur Kernaufgabe gehört, dann wird bei all den Sparbemühungen der Häuser, an den falschen Stellen gespart."
Der frühere Leiter und Chefredakteur des ARD-Hauptstadtstudios Berlin, Ulrich Deppendorf, wandte sich mit seiner Kritik an die ARD: "Die schwersten Unwetter in Deutschland und im Ersten der ARD gibt es keinen Brennpunkt! Ist das die neue 'Informations-Offensive' der neuen ARD-Programmdirektion? So beschädigt man die Informationskompetenz der ARD."
Eine WDR-Sprecherin sagte am Donnerstag auf dpa-Anfrage: "Wir teilen die Einschätzung, dass der WDR noch umfangreicher aus Wuppertal hätte berichten müssen, allerdings war das dortige WDR-Studio selbst so stark vom Unwetter betroffen, dass es ab 3 Uhr in der Nacht nicht mehr selber senden konnte." Daraufhin hätten dann die Studios in Düsseldorf und Köln übernommen, um die Bevölkerung im Bergischen Land mit Regionalnachrichten informieren zu können. "Dafür liefern WDR-Reporter, die in Wuppertal unterwegs sind, die Informationen zu."
Ein ARD-Sprecher erklärte, man habe am Mittwoch "ausführlich in den Nachrichtensendungen und in den non-linearen Formaten der 'Tagesschau' über das Unwetter/Hochwasser berichtet." Für Donnerstagabend sei ein Brennpunkt geplant.