Peinliche Panne:
Facebook verifiziert falschen Elon Musk
Nicht nur Twitter scheint Probleme mit der Überprüfung von Promi-Profilen zu haben: Obwohl es sich offensichtlich um eine Fanseite handelte, verlieh Facebook einem falschen Elon-Musk-Profil den blauen Haken.
Wie The Verge berichtet, erhielt eine Seite von Elon Musk, die offensichtlich nicht von Musk selbst stammt, jedoch über 150.000 Follower zählte, einen blauen Verifizierungshaken. Mittlerweile ist die Seite nicht mehr zugänglich. Unklar ist jedoch, ob Facebook selbst die Seite deaktiviert hat oder die Betreiber sie vom Netz genommen haben. Facebook-Betreiber Meta äußerte sich auf Nachfrage von The Verge nicht zu dem Vorfall.
Schon auf den ersten Blick war klar, dass die Seite nicht echt sein konnte
Dabei war bei Betrachtung der Seite relativ eindeutig, dass es sich nicht um Elon Musks echte Facebook-Page handeln konnte. Denn die Ersteller des Profils erklärten schon im Beschreibungstext, es sei eine Fanpage. Dort stand frei übersetzt:
"Musk besitzt einen Tesla Roadster 0001 (das erste Exemplar, das vom Band lief) von Tesla Motors, einem Unternehmen, in das er früh investiert hat. Der Roadster ist ein batterieelektrischer Sportwagen mit einer Reichweite von 220 Kilometern. Dies ist eine Fanpage, auf der Tweets usw. von ihm hochgeladen werden."
Außerdem listete die Seite gerade einmal zehn Beiträge auf, der erste vom 21. Oktober 2021. Diese waren jedoch nur Benachrichtigungen über Profiländerungen sowie Wiederholungen seiner letzten Tweets. Ein Blick in den Menüpunkt "Seitentransparenz" verriet außerdem, dass die Seite nicht für Elon Musk eingerichtet wurde, sondern im Juli 2019 erstellt wurde um "Kizito Gavin" zu repräsentieren, was der umgekehrte Name des ugandischen Fußballspielers Gavin Kizito ist.
Danach änderte die Seite im Jahr 2021 sechs Mal, zuletzt am 17. Oktober zweimal in Elon Musk. Im Abschnitt über die Seitentransparenz hieß es außerdem, dass die Personen, die die Seite verwalten, in Ägypten ansässig sind. Musk lebt in Texas.
Auch die URL der Seite erschien mit dem abgeschnittenen "official" am Ende nicht sehr seriös: facebook.com/ElonMuskoffici.
Der Verifizierungsprozess verlangt einige bürokratische Hürden
Unklar ist, wann die Seite verifiziert wurde. Die Verifizierungsregeln von Facebook besagen, dass das Unternehmen "bestätigt hat, dass die Seite oder das Profil die authentische Präsenz der Person des öffentlichen Lebens oder der Marke ist, die sie repräsentiert". Um auf Facebook verifiziert zu werden, muss also ein Formular ausgefüllt werden, das unter anderem ein offizielles Dokument zur Identifikation in Form eines Führerscheins, eines Reisepasses, eines Personalausweises, einer Steuererklärung oder etwas ähnlichem verlangt.
Die Verifizierung von Profilen ist eine Herausforderung für große Social-Media-Plattformen. Auch Twitter hat mit diesem Problem zu kämpfen.2017 pausierte der Kurznachrichtendienst sogar sein Verifizierungsprogramm und startete es erst Anfang 2021 neu. Der Relaunch verlief jedoch etwas holprig, das Unternehmen gab im Juli zu, dass es irrtümlich eine kleine Anzahl von gefälschten Konten verifiziert hat.