Vom Kochkurs bis zum Fitnesstraining:
Facebook ermöglicht kostenpflichtige Kurse
Kochen lernen via Facebook - und dafür eine Kursgebühr zahlen? Oder Yoga üben? Das ist ab sofort via Facebook möglich. Das Netzwerk will vom Boom der virtuellen Kurse profitieren und startet die Monetarisierung von Events.

Foto: Edgar Castrejonon Unsplash
Jetzt zieht Facebook ein Angebot hoch, das den Bedürfnissen vieler Nutzer, aber auch von Seitenbetreibern entgegenkommt. Bislang ließen sich zwar über Facebook Live-Formate veranstalten, aber nicht monetarisieren. Das ändert sich. Facebook-Seiten können Online-Veranstaltungen erstellen, sie bewerben, dafür eine einmalige Teilnahmegebühr erheben und den Zugang zum Event kontrollieren. Bisher war das eher eine Spezialität von Xing oder Linkedin, zumindest für den beruflichen Bereich.
Bei Facebook ist die Palette natürlich viel breiter. Als Beispiele führt Facebook etwa Koch- oder Fitnesskurse, Meet & Greets oder Expertenvorträge an. Firmen, Creators, Bildungseinrichtungen und Publisher können die neue Möglichkeit für sich nutzen. Die Hintergründe zu der Offensive erklärt Fidji Simo, Vice President Head of Facebook App im Corporate-Blog. Im Juni verzeichneten Live-Broadcasts, die von Seiten veranstaltet wurden, einen regelrechten Boom: die Zahlen waren doppelt so hoch wie im Vorjahr.
Facebook sieht die Offensive als einen Baustein seiner Strategie für den Mittelstand. Gerade hier sind durch die Corona-Pandemie massiv (Einzelhandels-)Umsätze verloren gegangen. Facebook unterstützt nun KMUs, einen Teil ihres Business ins Digitale zu verlagern. Deswegen erhebt Facebook keine Gebühren für diese Veranstaltungen - und will das mindestens ein Jahr lang so halten. Teilnehmer können sich im Webbrowser oder innerhalb der Facebook-App anmelden und werden dann zu den entsprechenden Zahlungsmöglichkeiten weitergeleitet. Auch bei Messenger Rooms werden die Chancen bezahlter Events ausgelotet.
Damit bei den Veranstaltern möglichst viel ankommt, hat Facebook auch Apple um Hilfe gebeten, nämlich auf ihre 30-prozentige Provision für In-App-Käufe zu verzichten. Doch Apple schaltet auf stur.
Die Monetarisierung von Events startet in 20 Ländern, auch Deutschland ist dabei. Auf dieser Seite werden die ersten Schritte für Interessenten erklärt.