Twitter-Post:
Ben & Jerry's kritisiert Bidens Ukraine-Politik
Nachdem der Eiscreme-Hersteller Ben & Jerry's im Sommer Israel für seine Palästina-Politik kritisiert hatte, mischt sich die Unilever-Marke mit einem Twitter-Post in die aktuelle Ukraine-Politik der USA ein.
Im letzten Sommer war die Palästina-Politik Israels das Ziel von Kritik des Eisherstellers Ben & Jerry's, jetzt mischt sich die Unilever-Tochter mit einem Tweet erneut in die Weltpolitik ein. Diesmal stehen US-Präsident Joe Biden und seine Ukraine-Politik im Zentrum der Wortmeldung des Unternehmens, das den Claim "Peace, Love & Ice Cream" auf seine Fahnen geschrieben hat.
Im Tweet vom Wochenende heißt es wörtlich:
"You cannot simultaneously prevent and prepare for war. We call on President Biden to de-escalate tensions and work for peace rather than prepare for war. Sending thousands more US troops to Europe in response to Russia’s threats against Ukraine only fans the flame of war."
Wie zu erwarten war, blieb der Tweet nicht ohne Resonanz – ganz im Gegenteil. Neben knapp 12000 Likes erntete der Tweet bislang gut 1700 Retweets und etwa 6330 Kommentare wie diese hier:
Außerdem gab es die eine oder Empfehlung für alternative Eiscrememarken, die sich "nicht in Politik einmischen":
Zustimmungen zum B&J's-Tweet wurden auch gepostet, wenngleich die Anzahl deutlich kleiner war:
Bleibt unterm Strich die Frage: Warum gibt eine Eiscremefirma Ratschläge zur amerikanischen Außenpolitik? Die Jerusalem Post sieht darin, ein wenig ironisch, "einen Trend, dass Eiscremehersteller jetzt künftig öfters Kritik an der US-Außenpolitik üben werden." Wahrscheinlicher dürfte aber sein, dass sich B&J’s durch Aktionen wie diese oder den Verkaufsstopp der Marke für das Westjordanland und Ostjerusalem langfristig eher ins eigene Knie schießt.
Von der Amadeu Antonio Stiftung hagelte es in einem offenen Brief im Juli heftige Kritik am Verkaufsboykott in Israel, weil der Konzern damit "der Linie der antisemitischen Boykottbewegung BDS folgt." Ein Unternehmen, das sich für die Menschenrechte einsetzt, könne "nicht gleichzeitig blind sein gegenüber Organisationen, die antisemitisch, rassistisch, homofeindlich und frauenfeindlich handeln. Es kann nicht sein, dass über sogenannte Israelkritik Antisemitismus geduldet, übersehen oder einfach wegdefiniert wird."