
#GrünerMist:
Anti-Grünen-Plakatkampagne sorgt für Ärger
Mit einer massiven Plakatkampagne mischt sich eine Hamburger Firma namens Conservare Communication in den Wahlkampf ein. Das Design erinnert an Grünen-Wahlplakate, die Botschaften eher nicht.

Foto: #GrünerMist Screenshot
Mit Botschaften wie "Verbote. Bevormundung. Steuererhöhung" oder "Mieterhöhung. Spritpreiskrise. Strompreisexplosion" macht eine an grüne Wahlplakate angelehnte Out-of-Home-Kampagne derzeit gegen die Grünen mobil. Wie groß die Aktion #GrünerMist, die auch bei Twitter läuft und von der Hamburger Firma Conservare Communication stammt, tatsächlich ist, lässt sich derzeit nicht exakt sagen. T-Online berichtet von "angeblich mehreren Tausend Großplakaten in mehr als 50 deutschen Großstädten", die zum Teil auch auf Ströer-Plakatwänden zu sehen sind (T-Online ist eine Ströer-Tochter).
Ein begleitendes, professionell gemachtes Kampagnenvideo ist bei YouTube zu sehen.
Wer steckt dahinter?
Grünen-Sprecher Michael Kellner spricht von einer "rechten Schmutzkampagne" und vermutet dahinter AFD-nahe Akteure. Doch wer ist Conservare Communication eigentlich? Geführt wird die Hamburger Firma, die auch Herausgeber des konservativen Deutschland Kuriers ist, vom ehemaligen CSU-Mitglied und jetzt parteilosen David Bendels, der dem AfD-nahen "Verein zur Erhaltung der Rechtsstaatlichkeit und bürgerlichen Freiheiten" vorsitzt. Dieser hatte in der Vergangenheit etwa bei Landtagswahlen für die AfD geworben. Laut Bendels wird die Kampagne aus "Spenden von Mittelständlern und engagierten Bürgern" finanziert, der Verein habe damit nichts zu tun. Wie nt-v berichtet, stehe die Kampagne laut Bendels "in keinerlei Zusammenhang mit der AfD." Ein Sprecher der Partei sagte auf nt-v-Anfrage ebenfalls, es gäbe keinerlei Verbindung zwischen der AfD und der Anti-Grünen-Kampagne.