
ma 2011 Pressemedien II: Zeitschriften bleiben stabil, gedruckte Tageszeitungen verlieren
Die Zeitschriftennutzung bleibt insgesamt stabil, so die ma 2011 Pressemedien II, die Printausgaben der Zeitungen verlieren dagegen. Warum die Reichweite dennoch stabil bleibt
93 Prozent der deutschsprachigen Bevölkerung liest Zeitschriften, so die Erkenntnis der ma 2011 Pressemedien II. Das ist zwar ein minimaler Rückgang gegenüber der vorigen ma Print, allerdings kann die Branche dennoch zuversichtlich sein. Denn: In allen Altersgruppen liegt die Zeitschriftenreichweite über 90 Prozent. Dagegen müssen die Tageszeitungen wieder Verluste hinnehmen: Um 1,2 Prozent verliert dieses Printsegment an Reichweite gegenüber dem Vorjahr.
Besonders erfreut dürfte die Verlagsbranche registrieren, dass die Zeitschriften bei Jugendlichen auf satte 92 Prozent Reichweite kommen. Dies zeige, dass Print kein Nachwuchsproblem habe und "dass sich die Werbungtreibenden auch künftig auf stabile Leistung des Werbeträgers Zeitschrift verlassen können", so Christian Goedecke, Vorstand Zeitschriften bei der ag.ma.
Zwar lesen junge Zielgruppen nach Erkenntnissen der Forscher fast ebenso viel wie ältere Personen, allerdings verlieren Jugendzeitschriften wie Bravo, Bravo Girl oder Mädchen an Reichweite. Je höher das Einkommen, desto stärker ist die Zeitschriftennutzung: Personen mit einem Haushaltsnettoeinkommen von über 3.000 Euro sind mit fast 96 Prozent die Zielgruppe, die Print am stärksten nutzt.
Zu den Gewinnern zählen die Bild am Sonntag (Index 102), Spiegel (104), Stern (103) und die Zeit (115). Dagegen verliert Focus weiter an Reichweite (Index 93). Bei den Programmies können vor allem TV Digital und TV Direkt (jeweils Index 110) zulegen, Verlierer sind unter anderem Bildwoche und TV Spielfilm. Während Brigitte, Freundin und Für Sie ebenfalls an Reichweite verlieren, kann Cosmopolitan deutlich zulegen (Index 114). Zu den Gewinnern gehören auch Titel wie Men´s Health (115), Living at Home (130), Leben&Erziehen (122), Frau von Heute (110), Geo (113), ACE Lenkrad (114), Woche der Frau (127), Das Neue (119), Mini (113), Avanti (130) und Ok! (120).
Im Gegensatz zum weitgehend stabilen Zeitschriftenmarkt verlieren die Printausgaben der Tageszeitungen in Deutschland weiter Leser. Laut ag.ma greifen 48,08 Millionen Menschen täglich zu einer Zeitung. Damit erreichen die Blätter 68,4 Prozent der deutschsprachigen Bevölkerung - im vergangenen Jahr waren es noch 69,6 Prozent (49,07 Millionen) gewesen. Nach Erkenntnissen der Forscher hängt der Reichweitenverlust der gedruckten Zeitungen vor allem mit der Verlagerung des Zeitungslesens ins Internet zusammen. Das bedeutet: Die Reichweiten der Tageszeitungen sinken insgesamt betrachtet nicht, wie man bei der ag.ma betont.